Marlene Lacherstorfer
Kontrabass

Im Oktober 1982 als erste Tochter der musikalischen Familie Lacherstorfer in Bad Hall geboren. Ihr Vater Franz, Drehleier- und Dudelsackspieler, Lehrer und passionierter Sammler von Musikinstrumenten, beschaffte ein Klavier, auf welchem Marlene mir 7 Jahren ihre ersten musikalischen Gehversuche unternahm.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung zur Multinstrumentalistin, beinhaltete auch die Beschäftigung mit Geige, Cello, Harfe und Gesang sowie Tanz/Rhythmikunterricht. Schlussendlich landete sie über glückliche Zufälle beim E-Bass und später beim Kontrabass, den auch ihre Mutter Elfriede spielt. Das volksmusikalische Musizieren mit den Eltern, Großeltern und Schwester Julia war von Anfang an selbstverständlich; in der Plattensammlung des Vaters hatte klassische Musik genauso wie Pop- und Rockmusik einen großen Stellenwert.

Nach der Matura an der HBLA für künstlerische Gestaltung Linz im Jahr 2002 wirkte Marlene an Sozialprojekten in Costa Rica und Panama mit, bevor sie in Wien ihre neue Heimat fand. Fernab der Heimat manifestierte sich – inspiriert durch die vielen neuen Eindrücke beim Musizieren in Panama-City mit Musikern aus Lateinamerika – der Wunsch, Musikerin zu werden.

An der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst studierte sie Musik- und Bewegungspädagogik/Rhythmik sowie IGP E-Bass und Kontrabass Popularmusik mit den Schwerpunkten Volksmusik und klassisches Klavier, die sie beide mit dem Bachelor of Arts abschloss.

Seit 2003 wirkt sie als Bassistin bei der Independent-Band VELOJET, bei der sich die Liebe zu den tiefen Frequenzen entwickelte. Daneben spielt bzw. spielte sie immer wieder bei anderen Bands der Wiener Musikszene, etwa mit Ernst Molden&Willi Resetarits, ALMA, Meena Cryle, Alma und Trouble Over Tokyo, Juanita (Willi Resetarits mit seiner Tochter Johanna), Bernhard Eder, Prinzessin Himbeere, Esmeraldas Taxi, um nur einige zu nennen.

Touren mit diesen Formationen führten sie quer durch Europa sowie in die USA und nach Russland. Gelegentlich ist sie als Studiomusikerin, beispielsweise für Wolfgang Ambras oder Papermoon tätig.

Als Pädagogin arbeitet Marlene seit 2010 an der Universität für Musik und darstellende Kunst, wo sie die „ALL STARS BAND“, eine inklusiv musizierende Band bestehend aus Studierenden und Menschen mit Beeinträchtigungen, leitet. Davor unterrichtete sie mehrere Jahre Rhythmik/EMP, Klavier und E-Bass an einer Musikschule und gibt gelegentlich Workshops.

Vom breitgefächerten Talent zeugen auch die zahlreichen ausgezeichneten Tonträger, an denen Marlene mitgewirkt hat. So hat es der erste Alma- Tonträger „Nativa“ wie bereits einige Jahre zuvor Ernst Moldens CD „Es Lem“ auf die Bestenliste der deutschen Schallplattenkritik geschafft.

Weitere persönliche Highlights: Velojets Alben „Velojet“ und „Heavy Gold“ waren 2005 bzw. 2010, das Video „Cold Hands“ aus dem aktuellen Album „Panorama“ 2013 für den Amadeus-Award nominiert. Meena Cryle, deren Album „Feel Me“ 2013 ebenfalls für den Amadeus nominiert war, wurde bei der "First European Blues-Challenge" 2011 als zweitbester Live-Act ausgezeichnet; bei der „World Blues Challenge“ 2013 in Memphis, Tennessee, wurde der Einzug ins Finale nur knapp verpasst. Die am Rabenhoftheater laufende Ernst Molden-Produktion wurde 2014 für die Nestroy nominiert.

Marlene ist heute eine Musikerin mit breitem musikalischen Horizont, die gerne mit unterschiedlichen Leuten musiziert und auf einer Bühne performt und die Arbeit an eigenem musikalischem, kreativen Ausdruck schätzt und forciert.